Im vergangenen Jahr habe ich zweimal einen Vortrag von Craig Groeschel gehört und vor einiger Zeit nun sein Buch zum gleichen Thema gelesen. Für mich war es eines der motivierendsten Bücher, das ich seit langem gelesen habe.
Der englische Titel des Buches lautet „It“. Auf Deutsch nennt es sich „Unwiderstehlich, das Geheimnis anziehender Gemeinden“.
Groeschel schreibt in diesem Buch, was es bedeutet, als Christ und als Gemeinde das gewisse Etwas zu haben. Er schreibt auf Seite 9:
„Einige Organisationen haben Es. Andere nicht. Die meisten Gemeinden wollen Es. Nur wenige haben Es.
Wenn eine Gemeinde Es hat, erkennt man das sofort. Und wenn eine Gemeinde Es nicht hat, erkennt man das ebenfalls sofort.
Das gleiche gilt für Leiter. Einige Leiter haben Es. Andere nicht. Es ist offensichtlich, wer Es besitzt und wer nicht.
Es ist immer einzigartig. Es ist immer kraftvoll. Es ändert immer Leben. Das ist die eine Seite. Doch Es hat auch eine andere Seite. Es zieht Kritiker an. Es ist umstritten. Viele Leute verstehen Es nicht. Es ist hart zu finden, aber unmöglich zu übersehen.
Wahrscheinlich fragen Sie sich mittlerweile: was ist Es denn?
Meine Antwort lautet ich weiß es nicht. Wirklich, keine Ahnung.
Buch kaufen |
Allerdings weiß ich: wenn man jemals in einem Dienst oder einer Gemeinde gewesen ist, die Es gehabt hat, dann weiß man, dass man Teil von etwas Besonderem gewesen ist. Um es mit anderen Worten auszudrücken: man hat es sofort erkannt, als man es gesehen hat. Und es war ein großartiges Werk Gottes, dass man nicht aufhalten, nicht kontrollieren, nicht erklären konnte.
Wenn Sie Es noch nie erlebt haben, fragen Sie andere danach und schauen sie, ob sie Es finden können. Hören Sie einfach dem zu, was Leute in ihrer Umgebung erzählen. Ich verspreche Ihnen, wenn Es bei irgend einem Dienst oder einer Gemeinde in Ihrer Nähe ist, sprechen die Menschen darüber. Denn wo Es ist, scheint die Erde zu beben.
Jeder hört davon. „Du musst diese Gemeinde besuchen. Was dort passiert ist unglaublich. Du musst dir Es genauer ansehen.“
Und die Menschen sehen sich eine Gemeinde, die Es hat, genauer an. Nicht nur das: viele schließen sich ihr an. Sie scheinen Es intuitiv zu begreifen, um was auch immer es sich dabei handelt. …
Für diejenigen, die es erleben, wird das Leben anders. Sie werden verändert. Sie sind leidenschaftlich. Sie sind begeistert. Sie wissen, dass sie ein Teil von dem sind, was Gott gerade tut. Und sie wollen, dass jeder davon weiß.“
Groeschel schreibt in seinem Buch so leidenschaftlich von Es!
Wie auch immer man Es nennt: ob als Kraft des Heiligen Geistes, ob als Gegenwart Gottes oder ob als Reich Gottes – es weckt Hunger danach, Es zu haben.
Viele, die dies lesen, fühlen sich erinnert an die ersten Tage ihres Glaubens. Dort war man mit großer Leidenschaft und Hingabe für Jesus unterwegs. Kein Weg war zu weit und kein Opfer zu groß! Man wollte von seinem Glauben erzählen, man hat zur Gemeinde eingeladen und es war undenkbar, einen Gottesdienst oder einen Gebetsabend zu verpassen.
Jahre danach hat sich dieser Zustand bei vielen verändert.
Er beschreibt auch, wie Gemeinden es im Laufe der Jahre wieder verloren haben. Die gute Nachricht ist, dass man Es finden kann, wenn man Es nicht hat. Die schlechte Nachricht ist, dass man Es auch wieder verlieren kann.
Ich persönlich wünsche mir zutiefst, Es im persönlichen Leben und im Gemeindeleben wieder zu haben! Ich möchte es zurückgewinnen!
In Offb.2,4 steht: „Aber ich habe wider dich, daß du deine erste Liebe verlassen hast.
5 Erinnere dich nun, wovon du abgefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Sonst komme ich über dich und werde deinen Leuchter von seiner Stelle stoßen, wenn du nicht Buße tust!“
Diese Bibelstelle beschreibt die tragische Tatsache, dass man Es verlieren kann. Aber gleichzeitig liefert sie einen interessanten Hinweis, wie man es wieder zurückgewinnen kann.
Drei Schritte scheinen dafür notwendig zu sein:
1. sich erinnern! Am Anfang steht der Moment, an dem man sich erinnert, wie es früher war. Da entsteht eine tiefe Sehnsucht, ein Verlangen nach etwas, was man einmal hatte oder erlebt hat. Diese Erinnerung ist schmerzhaft und tut gleichzeitig gut, weil sie einen fokussiert und neu ausrichtet auf etwas, was ungeheuer kostbar im eigenen Leben war. Sich erinnern weckt Sehnsucht!
2. Buße tun und umkehren! Es scheint notwendig zu sein, Gott zum Ausdruck zu bringen, dass es einem leid tut Es verloren zu haben. Aber Busse ist mehr als nur ein Lippenbekenntnis. Busse heißt Umkehr. Man richtet sich auf etwas Neues aus. Man definiert ein neues Ziel. Es geht jetzt in eine andere Richtung, ich mache mich auf zu einem neuen Ziel. Ich kehre um.
3. tue die ersten Werke! Das scheint ein besonderer Schlüssel zu sein, Es zurück zu gewinnen. Man hört auf, das zu tun, was man bisher getan hat und beginnt wieder die Dinge zu tun, die man damals getan hat, als man Es hatte. Was waren die typischen Verhaltensweisen und geistlichen Übungen, die man gepflegt hat als man diese erste Liebe und diese große Leidenschaft hatte?
Bei mir war es intensives Bibellesen und lange Zeiten des Gebetes und der Fürbitte. Zudem konnte ich damals nicht anders als von meinem Glauben zu erzählen und zu evangelisieren.
Diese Stelle aus der Offenbarung scheint uns aufzufordern, genau diese ersten Dinge wieder zu tun, wenn man Es zurückgewinnen möchte.
Die Vorträge und das Buch von Craig Groeschel haben mich an Es erinnert. Sie haben mich an das gewisse Etwas erinnert, dass Christsein und Nachfolge so unglaublich spannend und erfüllend machen.
Ich kann jedem nur die Lektüre dieses Buches empfehlen, wenn er sich ebenfalls zurücksehnt nach den kraftvollen Anfangszeiten unseres Glaubens und unserer Gemeinden.
Willkommen im Es-Club!