In dieser Episode nehme ich die problematische Defizitorientierung des Christentums unter die Lupe. Seit Augustinus Lehre von der Erbsünde werden für unser Menschenbild vor allem Bibelstellen herangezogen, die den Menschen als defizitär und als Mangelwesen beschreiben. Und genau diese defizitären Menschen sollen am Ende Licht der Welt sein. Ist das nicht ein Widerspruch in sich selbst? Und sind nicht auch Menschen ohne Glauben zu ganz viel Schönem und Gutem fähig? Dieser defizitäre Blick ändert sich nur, wenn wir auch andere wichtige Bibelstellen in Betracht ziehen und beim Thema Erlösung nicht am Kreuz stehen bleiben, sondern bis Pfingsten weiterdenken, wo uns der Geist Gottes als Paraklet zur Seite gestellt wird, um unsere inneren Ressourcen zu wecken, zu stärken und zu ergänzen.