Nochmals Vollkommenheit

In Ergänzung zu meinem letzten Artikel nochmals ein Wort zur Vollkommenheit. Die Aussage Jesu in der Bergpredigt, dass wir so vollkommen sein sollen wie unser Vater im Himmel vollkommen ist, wird von Jesus in der Feldrede im Lukasevangelium dahingehend konkretisiert, dass es dort heißt: Luk 6:36 Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist!

Bei Vollkommenheit geht es also im wesentlichen um Barmherzigkeit! Die wahre, von Gott geforderte Vollkommenheit ist eben Barmherzigkeit.

Aber auch im Matthäusevangelium wird genau dieser Gedanke von Jesus selbst unterstrichen in der Geschichte vom reichen Jüngling. Hier stellt Jesus ebenfalls den Zusammenhang zwischen Vollkommenheit und Barmherzigkeit her. Nachdem der Jüngling selbstsicher behauptet, alle wesentlichen Gebote der Tora gehalten zu haben macht ihn Jesus auf das eigentliche Ziel, auf Vollkommenheit aufmerksam. Es sagt:

Mat 19:21 „Wenn du vollkommen sein willst, dann geh, und verkaufe alles, was du hast, und gib den Erlös den Armen – du wirst dann einen Schatz im Himmel haben -, und komm, folge mir nach.“

Sowohl bei der Stelle in der Bergpredigt wie auch hier in Matthäus 19 wird für Vollkommenheit das griechische Wort teleios verwendet. Wenn dieser junge Mann vollkommen sein will erreicht er das dadurch, dass er den Armen gegenüber barmherzig ist, indem er seinen Besitz verkauft und ihn an die Armen verteilt.

Auch hier ist Vollkommenheit nichts anderes wie gelebte Barmherzigkeit. Auch diese Stelle macht deutlich, dass Gott in aller erster Linie Barmherzigkeit von uns verwaltet und genau das uns vollkommen macht.

Gott ist Liebe und Barmherzigkeit und genau das macht seine Verkommenheit aus. Gott hat nicht mehrere Haupteigenschaften, die zusammen genommen einen vollkommenen Gott ergeben. Gott ist Liebe, Punkt! Es ist eben falsch, wenn behauptet wird: Gott kann auch anderst. Als hätte Gott mehrere Wesen die er je nach Bedarf aus der Schublade zieht. Mal zornig, mal gerecht, mal strafend, mal lieb. Gott ist Liebe, das wurde in Christus deutlich und er ist nie anderst. Selbst wenn Gott gerecht ist, ist er die Liebe. Gottes Vollkommenheit zeigt sich in seiner Barmherzigkeit. Und genau darum ist sie auch unser höchstes Ziel!

 

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