In den vergangenen Tagen habe ich mir den Dokumentarfilm „Hellbound“ von Kevin Miller angesehen.
Dieser Film setzt sich mit der momentan so heiß diskutierten Thematik auseinander, ob es tatsächlich eine Hölle gibt, ob Gott wirklich Menschen in die Hölle schickt oder ob am Ende alle Menschen gerettet werden.
Der Film lässt zunächst viele Befürworter der klassischen Höllenkonzeption zu Wort kommen. Sie bringen zum Teil die klassischen Argumente, aber auch einiges neue Material. In der zweiten Hälfte kommen dann die Befürworter des sog. Universalismus zu Wort, die davon ausgehen, dass am Ende alle Menschen von Gott angenommen werden.
Besonders schockierend in diesem Zusammenhang fand ich die Aussage
einer evangelikalen Christin in New York, die ohne mit der Wimper zu zucken davon ausgeht, dass 99,999 % der Menschen in die Hölle kommen. Die Verbissenheit, Unbarmherzigkeit und Arroganz empfand ich als schockierend.
Immer wieder tritt das Argument zutage, dass man doch nicht wirklich glauben kann, das am Ende Hitler im Himmel sein wird. Es wäre total unfair von Gott, so etwas zu tun. Was bei dieser Argumentation jedoch unterschwellig mitschwingt ist, dass es durchaus fair wäre, mich in den Himmel zu lassen. Es wäre fair, wenn Gott mich hineinlässt, denn ich bin ja nicht so schlimm wie Hitler. Irgendwie habe ich es angesichts eines Hitlers verdient, in den Himmel zu kommen.
Und schwups, ist nicht was Christus getan hat Ursache für den Einlass in den Himmel, sondern was ich getan habe.
Ich persönlich habe grosse Mühe damit, davon auszugehen, dass Grund für den Einlass in den Himmel nicht das ist was Christus getan hat, sondern das, was ich daraus mache. Ohne die richtige Erkenntnis dessen was Christus am Kreuz getan hat und den entsprechenden Glauben daran, bleibt das Erlösungswerk Jesu wirkungslos.
Und jede Denomination neigt dann dazu zu definieren, wann man das Erlösungswerk richtig verstanden hat und wie man richtig daran glaubt. Und genauso schnell wird dann definiert, wer es nicht verstanden hat und nicht richtig glaubt und daher in die ewige, qualvolle Hölle kommt.
Der Film gibt hier sehr interessante Anstösse und ist als Diskussionsgrundlage wärmstens zu empfehlen.